Aufbau eines C-Prints, Illustration von Samuel Jordi, 2019
Ein C-Print, auch chromogener Farbabzug (engl. chromogenic color print) oder C-Type genannt, bezeichnet einen Farbabzug, der analog, anhand eines Negativs oder Diafilms, oder auch digital hergestellt werden kann. Der C-Print besteht aus drei getrennten Gelatineschichten, die je einen Farbstoff in den drei Primärfarben Gelb (yellow), Magentarot oder Cyanblau beinhalten und daher mittels subtraktiver Farbmischung (CMY) ein Vollfarbbild wiedergeben.
Im Gegensatz zum Autochrom, bei dem Farbstoffe auf der Glasplatte übereinandergelagert werden (additive Farbmischung), entstehen diese beim chromogenen (farbstoffbildenden) Verfahren erst während der Entwicklung. 1942 von Kodak als Kodacolor weltweit vertrieben, leitet sich der Begriff C-Print von ‹C-Type› ab, einem chromogenen Fotopapier, das ursprünglich 1955 hergestellt wurde. Bis heute ist der C-Print das meist verwendete Verfahren für Farbfotografie, da er sehr hohe und realistische Farbtöne wiedergibt.
Für die Herstellung werden drei lichtempfindliche Emulsionsschichten aus Gelatine-Silberbromid, in denen Farbkuppler enthalten sind, nacheinander auf ein Papier aufgetragen. Die unterste Schicht ist auf blaues, die mittlere Schicht auf grünes und die oberste Schicht auf rotes Licht empfindlich. Nach der Belichtung wird das latente Bild mit einem Farbentwickler behandelt. Dieser reagiert mit dem Farbkuppler an den belichteten Stellen in der Emulsion. Die Farbstoffe treten während der Entwicklung hervor. Dabei entsteht auf den drei Schichten jeweils ein einfarbiges Bild in einer der drei Primärfarben. Die untere Emulsionsschicht ist gelb, die mittlere Schicht magentarot und die obere Schicht cyanblau. Schliesslich wird das Silber ausgeblichen, sodass nur noch die Farbstoffschichten zurückbleiben.
Heute werden hauptsächlich digitale C-Prints, die auch Lambda Prints oder LightJet Prints genannt werden, erstellt. Als Vorlage dient eine hochaufgelöste, digitale Datei, die etwa von einem Scan oder einer digitalen Kamera stammt. Anstelle eines Vergrösserers kommen Drucker zum Einsatz, die LEDs oder Laser verwenden, um das Bild auf das lichtempfindliche Papier zu projizieren. Die Entwicklung des Bildes wird wie beim analogen Verfahren auch beim digitalen C-Print im nassen chemischen Entwicklerbad durchgeführt.
Nicolas Faure, Face à Face: Plaine de Plainpalais, Genève, aus: Von einer Schweiz zur anderen, Juni 1995, C-Print, 50 x 40 cm, Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung Nicolas Faure
C. E. Kenneth Mees, From Dry Plates to Ektachrome Film (New York: Ziff-Davis Pub. Co., 1961).
Sylvie Pénichon, Twentieh Century Colour Photographs. The Complete Guide to Processes, Identification and Preservation (London: Thames & Hudson, 2013).
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