Drohnenfotografie

1980–

drone

Jason Blackeye, Drohne, die am Himmel fliegt

Drohnenfotografie beschreibt die Herstellung von Digitalfotografien durch ein selbständig fliegendes Luftfahrzeug. Die Drohnen, an der Kameras angebracht werden, können auf zwei Weisen fliegen. Einerseits werden sie von einem Piloten, der am Boden ist, durch eine Fernsteuerung bedient. Andererseits gibt es komplett eigenständig fliegende Drohnen, die von Algorithmen gesteuert werden. Diese sind auf genaue Informationen (z. B. Ortsangaben oder regionale Grenzen) programmiert und bestimmen somit die Flugroute der Drohne, ohne dass ein Mensch Einfluss darauf nehmen kann. Durch die niedrige Flughöhe von Drohnen, die extrem hohe Auflösung der Bilder und die meist senkrecht auf den Boden gerichtete Perspektive der Kamera (Vogelperspektive), ist Drohnenfotografie leicht zu erkennen.

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Amir Saboury, Luftaufnahme von Gebäuden, Saint-Catherine Street, Montréal, Canada

Drohnenfotografie wird vielfältig eingesetzt, findet ihren Ursprung aber im Militär, wo sie zur Überwachung und Auskundschaftung von meist feindlichen Gebieten eingesetzt wird. Während des ersten Weltkriegs wurden Autopilotsysteme entwickelt, die unbemannte Flugeinsätze ermöglichten. Heute werden militärische Drohnen, die neben der Kamera zusätzlich mit Waffen ausgerüstet sind, in Kriegsgebieten auf Kampfmissionen geschickt. Die Kameras dienen dazu, die feindlichen Ziele zu bestimmen, den Angriff auszulösen und durch die Drohne zu dokumentieren. Drohnenfotografie wird aber auch in der Werbung, als polizeiliche Überwachungsmethode der Zivilbevölkerung oder auch als Dokumentationswerkzeug für archäologische Grabungen eingesetzt.
Das Interesse an fotografischen Luftaufnahmen war schon im 19. Jahrhundert vorhanden. Am 24. Juni 1859, während der Schlacht von Solferino in Norditalien, erstellte der französische Fotograf Nadar (1820–1910), der eigentlich Gaspard-Félix Tournachon hiess, Luftaufnahmen aus einem Heissluftballon. Da er hierfür noch das Verfahren der Kollodium-Nassplatte nutzen musste, führte er eine tragbare Dunkelkammer in seinem Ballon mit sich, sodass die belichteten Platten direkt entwickelt werden konnten.

Literatur

Kai Biermann und Thomas Wiegold, Drohnen. Chancen und Gefahren einer neuen Technik (Berlin: Ch. Links, 2015).

Ludger Derenthal und Stefanie Klamm (Hg.), Fotografie im Ersten Weltkrieg (Leipzig: Seemann, 2014).

Kevin Howley, Drones. Media Discourse and the Public Imagination (New York et al.: Peter Lang, 2018).

Sarah Kreps, Drones. What Everyone Needs to Know (New York: Oxford University Press, 2016).